Von ETFs bis Steuern: Videoproduktion Finanzthemen einfach erklärt mit professionellen Techniken

Kennst du das auch? Du sitzt vor einem Finanzratgeber und nach drei Seiten denkst du dir: „Was zum Teufel ist ein Swap-ETF?“ Genau hier kommt die videoproduktion finanzthemen einfach erklärt ins Spiel. Denn mal ehrlich – Finanzen sind komplex genug, da sollte wenigstens die Erklärung stimmen.

Videos haben eine unglaubliche Power. Sie können aus dem trockensten Steuerrecht eine Geschichte machen, die sogar deine Oma versteht. Aber – und das ist ein großes Aber – nur wenn man es richtig macht.

Warum Videos bei Finanzthemen so verdammt gut funktionieren

Also, ich sag’s mal so: Unser Gehirn ist faul. Richtig faul sogar. Wenn du jemandem erklärst, wie ein Sparplan funktioniert, dann will das Gehirn Bilder dazu. Es will Geschichten. Es will… naja, eigentlich will es unterhalten werden, während es lernt.

Bei Finanzvideos geht’s nicht nur um Information. Es geht um Vertrauen. Videos machen Finanzprodukte leichter zu verstehen und stärken das Vertrauen der Zielgruppe. Wenn jemand sein hart verdientes Geld anlegen soll, dann muss er dir glauben. Und Glauben entsteht durch Verstehen. Verstehen entsteht durch gute Erklärungen.

Das Geniale an Videos? Du kannst komplexe Zusammenhänge aufbrechen. Stell dir vor, du erklärst die Inflation: Statt trockener Zahlen zeigst du, wie aus einem Euro in 20 Jahren vielleicht nur noch 70 Cent Kaufkraft werden. Mit Animationen. Mit Beispielen aus dem echten Leben.

Die besten Video-Formate für Finanzthemen

Lass uns ehrlich sein: Nicht jedes Format passt zu jedem Thema. Du würdest ja auch nicht mit einem Hammer eine Schraube reindrehen, oder?

Animierte Erklärfilme sind der absolute Klassiker. Warum? Weil du abstrakte Konzepte visualisieren kannst. ETFs beispielsweise – das ist ja erstmal nur ein Konzept. Aber animiert kannst du zeigen, wie sich das Geld auf verschiedene Aktien verteilt. Wie ein digitaler Korb voller Investments.

Whiteboard-Videos haben was Persönliches. Es ist, als würde dir jemand am Küchentisch erklären, wie Compound Interest funktioniert. Hand zeichnet, Stimme erklärt – das schafft Nähe. Besonders bei Themen wie Altersvorsorge, wo es um persönliche Ängste geht.

Motion Graphics sind… naja, die Formel 1 unter den Erklärvideos. Hochglanz, aber mit Substanz. Perfekt für komplexere Themen wie Derivate oder Portfoliotheorie. Hier kannst du richtig zeigen, wie sich Kurven bewegen, wie Risiko und Rendite zusammenhängen.

Und dann gibt’s noch Realfilm mit Illustrationen. Das ist der Mix aus beidem – echte Menschen, echte Emotionen, aber ergänzt durch grafische Elemente. Funktioniert super bei Themen wie „Erste eigene Wohnung finanzieren“.

Wie ein gutes Skript entsteht

Hier wird’s spannend. Ein Finanz-Skript ist nicht wie ein normales Skript. Du musst gleichzeitig informieren, nicht langweilen UND vertrauenswürdig rüberkommen. Ein gutes Video-Skript beginnt mit einer klaren Zielsetzung. Gar nicht so easy.

Fang immer mit einer Frage an. „Hast du dich schon mal gefragt, warum reiche Menschen immer reicher werden?“ Boom. Schon bist du drin im Thema. Menschen lieben Rätsel, und Finanzen sind voller Rätsel.

Dann baust du Spannung auf. Nicht wie in einem Thriller, aber… ein bisschen schon. „In den nächsten 5 Minuten zeige ich dir, wie du mit nur 50 Euro im Monat zum Millionär werden kannst.“ Moment, ist das zu reißerisch? Naja, vielleicht ein bisschen. Aber die Idee stimmt – du brauchst einen Hook.

Der Trick ist: Erkläre Fachbegriffe, BEVOR du sie verwendest. Nicht andersrum. „Ein ETF ist wie ein Korb voller Aktien. Dieser Korb heißt Exchange Traded Fund – oder kurz ETF.“ Siehst du? Erst das Bild, dann der Begriff.

Visuelle Tricks, die wirklich funktionieren

Icons sind deine besten Freunde. Seriously. Ein kleines Haus-Symbol für Immobilien, ein Aktienchart für Aktien, ein Sparschwein für… na, für Sparen eben. Das Gehirn erkennt Symbole schneller als Text.

Aber pass auf mit den Farben. Rot bedeutet Verlust, Grün bedeutet Gewinn – das ist universell. Verwirre deine Zuschauer nicht mit kreativen Farbexperimenten.

Infografiken sind Gold wert. Besonders bei Vergleichen. „Sparbuch vs. ETF über 30 Jahre“ – das MUSS eine Grafik sein. Zahlen allein reichen nicht.

Und hier ein Profi-Tipp: Verwende Metaphern als visuelle Elemente. Portfoliodiversifikation? Zeig einen Korb mit verschiedenen Eiern. Risiko? Ein Seil über einem Abgrund. Klingt kitschig? Mag sein. Funktioniert aber.

Die richtige Tonalität finden

Das ist probably der schwierigste Part. Du musst kompetent klingen, ohne arrogant zu wirken. Du musst vereinfachen, ohne zu sehr zu vereinfachen. Du musst Vertrauen schaffen, ohne falsche Versprechen zu machen.

Mein Tipp: Sei ehrlich über Risiken. Richtig ehrlich. „Aktien können auch fallen“ – das muss rein ins Video. Immer. Menschen respektieren Ehrlichkeit, und bei Geld erst recht.

Verwende „Du“ statt „Sie“. Finanzen sind persönlich. Da passt keine Distanz rein. Aber bleib professionell. „Hey Digga, kauf mal ETFs“ ist… nun ja, probably nicht der richtige Ton.

Stelle Fragen. Viele Fragen. „Wie viel Geld hast du momentan auf dem Sparbuch liegen?“ „Weißt du, was das in 20 Jahren noch wert ist?“ Fragen aktivieren das Gehirn.

Zielgruppen richtig ansprechen

Hier wird’s interesting. Ein 18-jähriger Azubi will was anderes wissen als ein 45-jähriger Familienvater. Logisch, oder?

Für junge Erwachsene: Kurz, knackig, mit aktuellen Beispielen. „Mit dem Geld für drei Streaming-Abos könntest du…“ Das zieht. Bei Bitcoin Investment für Einsteiger siehst du, wie man komplexe Krypto-Themen jugendlich erklärt.

Familien brauchen Sicherheit. Hier geht’s um Absicherung, um Planbarkeit. Weniger „Get rich quick“, mehr „Secure your family’s future“. Andere Sprache, andere Beispiele.

Senioren wollen Details. Die haben Zeit und oft auch das Geld. Die wollen wissen, WIE es funktioniert, nicht nur DASS es funktioniert.

Aber weißt du was? Manchmal kannst du auch alle gleichzeitig ansprechen. Mit Layered Content. Erst die einfache Erklärung, dann die Details für die, die’s genau wissen wollen.

Plattformen clever nutzen

YouTube ist der Klassiker. Hier funktionieren längere, detailliertere Videos. 10-15 Minuten sind okay, wenn der Content stimmt. Perfekt für ausführliche Anleitungen zu langfristigen Anlagestrategien.

LinkedIn ist Business-Territory. Hier willst du kompetent rüberkommen. Kürzere Videos, professioneller Ton. Weniger „Hey Leute“, mehr „Sehr geehrte Damen und Herren“ – naja, vielleicht nicht ganz so steif.

TikTok ist… eine andere Welt. 60 Sekunden für ein komplexes Finanzthema? Geht. Aber nur mit radikaler Vereinfachung. Ein Tipp, ein Beispiel, fertig. „Warum dein Sparbuch dich arm macht – in 60 Sekunden erklärt.“

Instagram liebt Stories. Mehrteilige Mini-Serien funktionieren gut. „Die 5 größten Anlagefehler“ als Story-Reihe.

Rechtliche Stolperfallen vermeiden

Okay, jetzt wird’s ernst. Bei Finanzvideos gibt’s Regeln. Viele Regeln. Und die Bafin schaut zu. Im Zentrum der neuen Verordnung steht die Verpflichtung zur Durchführung des eID-Verfahrens sowie die Zulassung der automatisierten Ident-Verfahren für den Finanz- und Bankensektor.

Disclaimer sind Pflicht. Immer. „Dies ist keine Anlageberatung“ – das muss rein. Am besten am Anfang UND am Ende. Übertreibung? Vielleicht. Aber sicher ist sicher.

Keine konkreten Empfehlungen. Du kannst erklären, wie ETFs funktionieren. Du kannst NICHT sagen: „Kauf diesen ETF.“ Verstehst du den Unterschied?

Quellen angeben. Wenn du Zahlen nennst, dann sag auch, woher sie kommen. „Laut Statistischem Bundesamt…“ Das schafft Vertrauen und Transparität.

Werbung kennzeichnen. Falls du für ein Finanzprodukt wirbst – und sei es nur indirekt – dann kennzeichne es. „Werbung“ oder „Anzeige“ reicht.

Sprecher, Tempo und Timing

Der Sprecher macht oder bricht dein Video. Seriously. Die beste Animation nützt nichts, wenn die Stimme langweilt oder nervt.

Tempo: Nicht zu schnell, nicht zu langsam. Finanzthemen brauchen Zeit zum Sacken. Aber sie dürfen auch nicht einschläfern. So mittleres Sprechtempo, mit Pausen an den richtigen Stellen.

Synchronität: Text und Bild müssen passen. Wenn du über Aktienkurse redest, dann müssen auch Aktienkurse zu sehen sein. Nicht irgendwelche Häuser oder Autos.

Betonung: Wichtige Punkte betonen. Aber nicht übertreiben. „Das ist SEHR wichtig“ klingt wie Verkaufsfernsehen.

Was gute Finanzvideos wirklich leisten

Hier kommt der eigentliche Punkt: Gute Finanzvideos machen mehr als nur informieren. Sie orientieren. Sie aktivieren. Sie schaffen Vertrauen.

Orientierung: Nach dem Video sollte der Zuschauer wissen, wo er steht und welche Optionen er hat. „Okay, ich verstehe jetzt, warum ein ETF-Sparplan für mich Sinn macht.“

Aktivierung: Das Video sollte zum Handeln motivieren. Nicht zum blinden Kauf, aber zum Nachdenken, zum Recherchieren, zum ersten Schritt.

Vertrauen: Der Zuschauer sollte das Gefühl haben, dass du weißt, wovon du redest. Und dass du sein Bestes im Sinn hast, nicht nur deinen eigenen Profit.

Übrigens – das ist auch der Grund, warum immer mehr Unternehmen auf Videomarketing in der Finanzbranche setzen. Videos schaffen emotionale Verbindungen, und Emotionen entscheiden über Kaufentscheidungen.

Fazit: Mut zu authentischen Finanzvideos

Also, was ist das Fazit? Videoproduktion finanzthemen einfach erklärt ist kein Hexenwerk. Aber es ist auch nicht trivial.

Du brauchst ein gutes Konzept, die richtige Tonalität und – ganz wichtig – den Mut zur Authentizität. Menschen merken, wenn du nur verkaufen willst. Und sie merken auch, wenn du ihnen wirklich helfen willst.

Mein Rat? Fang klein an. Ein einfaches Whiteboard-Video über Grundlagen. Schau, wie es ankommt. Lerne dazu. Verbessere dich.

Und vergiss nie: Das beste Video ist das, das wirklich hilft. Nicht das mit den meisten Likes oder Views. Sondern das, nach dem jemand sagt: „Endlich habe ich verstanden, wie das funktioniert.“

In einer Welt voller komplizierter Finanzprodukte sind einfache, ehrliche Erklärungen wertvoller denn je. Nutze diese Chance – für dich und für deine Zuschauer.


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